W A T E R G A T E |
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Die W a t e r g a t e - AffaireAls am 17. Juni 1972 in Washington fünf Männer verhaftet wurden beim Versuch, in ein Wahlkampfbüro der demokratischen Partei im Watergate-Hotel einzubrechen, ahnte niemand, welcher Polit-Skandal und welche Krise für die Vereinigten Staaten daraus erwachsen würde.Einer der Beteiligten - James W. McCord - war im Komitee zur Wiederwahl von Präsident Nixon. Der zunächst als "drittrangig" bezeichnete Einbruch weckte jedoch das Interesse zweier Journalisten der Washington Post, als sich McCord als Mitglied des Geheimdienstes CIA zu erkennen gab und dadurch erste Spekulationen über eine Verstrickung des Weißen Hauses auslöste. Die beiden Journalisten - Bob Woodward und Carl Bernstein - sammelten unermüdlich Fakten, wobei sie vermutlich aus Geheimndienstkreisen unterstützt wurden. Mit dem Vorwand, nationale Sicherheitsinteressen zu schützen, schaltete Präsident Nixon die CIA ein, um die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu verschleppen. Vermutlich mit Wissen des Präsidenten hatte der Generalbundesanwalt John Mitchell die Operationen gegen die Demokraten geplant. Ziel des Watergate-Einbruchs war es, ein bereits zuvor eingebautes defektes Abhörmikrofon auszutauschen. Am 8. Januar 1973 wurden die "Einbrecher" zusammen mit zwei Beratern von Nixon wegen Verschwörung, Einbruchs und Abhörens für schuldig befunden. Um keine weiteren Aussagen machen zu müssen, hatten die meisten von ihnen gegen Bezahlung auf schuldig plädiert. Dies verärgerte Richter John Sirica derart, daß er 30-jährige Haftstrafen verhängte, jedoch andeutete, daß er das Urteil noch überdenken werde, wenn sich die Beschuldigten kooperativ zeigten. McCord stimmte zu und gab zu, einen Meineid geleistet zu haben Er beschuldigte das Komitee zur Wiederwahl von Präsident Nixon. Anstatt den Fall abzuschließen, wurde ein Senatsausschuß eingesetzt und damit begonnen, Stabsmitglieder des Weißen Hauses vorzuladen. Am 30. April 1973 traten "Bob" Haldemann (Stabschef im Weißen Haus) und John Ehrlichman (Berater für innere Angelegenheiten) zurück. Beide wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nixon entließ auch den Rechtsberater des Weißen Hauses John Dean, der später zum Hauptzeugen gegen die Nixon-Administration wurde. Noch am gleichen Tag ernannte Nixon Elliot Richardson zum neuen Generalbundesanwalt und ermächtigte diesen, für die Watergate-Affaire einen speziellen Ermittler einzusetzen, der n i c h t dem Justizministerium unterstellt war. Bereits am 1. März 1974 waren sieben Berater Nixons wegen Verschwörung und Behinderung der Justiz für schuldig befunden und verurteilt worden. Die Anhörungen des US-Senats unter Leitung des neu ernannten - unabhängigen - Ermittlers Archibald Cox wurden im Sommer 1973 im Fernsehen übertragen, was für Präsident Nixon zu einem großen politischen Schaden führte. Bei den Anhörungen stellte sich heraus, daß es im Weißen Haus ein Tonbandsystem gab, das alle Gespräche im Oval Office aufzeichnete. Sowohl Cox, als auch der Senat verlangten die Beschlagnahme der Tonbänder, um zu prüfen, ob Nixon oder der frühere Rechtsberater John Dean die Unwahrheit gesagt hatte. Nixon verweigerte die Herausgabe. Nixon versuchte daraufhin, Cox anzuweisen, die Beschlagnahme fallenzulassen. Cox bestand auch weiterhin auf seiner Forderung. Am 20. Oktober 1973 entließ Nixon zunächst den von ihm ernannten Generalbundesanwalt Richardson und dessen Stellvertreter. Robert Bork - der von Nixon neu ernannte Generalbundesanwalt - entließ dann den Watergate-Sonderermittler Cox. Nixon verweigerte weiterhin die Herausgabe der Bänder, stimmte später jedoch der Herausgabe von Abschriften der Bänder zu, die in wesentlichen Teilen die Aussagen Deans bestätigten. Bei der Überprüfung der Tonbänder stellte sich heraus, daß ein entscheidender Teil eines Bandes gelöscht war, obwohl dieses das Weiße Haus nie verlassen hatte. Daraufhin begannen im Repräsentantenhaus formale Untersuchungen zur Amtsenthebung von Nixon. Nachdem dann im August 1974 ein bis dahin unbekanntes Tonband vom 23.06.72 - nur wenige Tage nach dem Watergate-Einbruch - entdeckt wurde, wurde Nixon auch von seinen letzten Anhängern im Stich gelassen. Als eine Verurteilung des US-Präsidenten kaum mehr zu verhindern war, ent-schloß sich Nixon am 9. August 1974 zum Rücktritt. Nixon wurde nie verurteilt, da sein Rücktritt die Angelegenheit nichtig machte. Der neue US-Präsident Gerald Ford erließ wenige Wochen später eine Begnadigung für Nixon. Der Watergate-Skandal führte zu neuen Gesetzen über die Wahlkampffinanzierung und der Offenlegung der Finanzen von Regierungsangehörigen. Seit Roosevelt hatten viele amerikanischen Präsidenten ihre Gespräche aufgezeichnet, doch der Watergate-Skandal änderte fortan diese Praxis. Historiker schließen heute nicht aus, daß einige der Informationen an Bob Woodward und Carl Bernstein zum Teil aus Militärkreisen kamen, da Nixon nicht mehr allen Zielen und Wünschen des Militärs folgen wollte. Eines jedoch hat die Watergate-Affaire bewiesen: Sind einmal die ersten Dominosteine gefallen, so fallen auch die andern, sofern das ... |
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