- Historisches zum Barockschloß Rammenau selbst
Der Rammenauer Barockbau ist von einigen Geheinissen umwittert. So sollen u.a. in den
letzten Kriegstagen in eben diesem Schloß Dinge oder Unterlagen eingelagert worden seien.
Worum es sich konkret handelte, weiß niemand. Fest steht nur, daß es einige ungeklärte
bzw. anonyme Todesfälle gegeben haben soll, die damit in Verbindung gebracht werden. Selbiges wird
auch von den letzten Tagen der ehemaligen DDR vermutet, und zwar daß von Seiten des MfS
(Ministerium für Staatssicherheit der DDR) dort brisante Unterlagen
versteckt worden seien. Es ergibt sich die Frage:
Sollte vielleicht mit dem Mord verhindert werden, daß alte Geheimnisse an's Licht des Tages gelangen?
- Die "anonyme Namensliste"
Frau Köberle-Zeller, die ebenfalls anwesend war als quasi rechte Hand ihres Gatten, hatte unmittelbar nach
dem Mordanschlag einige skurrile Schreiben sowie eine Namensliste erhalten mit einer Aufstellung
"der Personen, fü den Mordanschlag verantwortlich sind". Die Liste wurde m.E. auf einem
alten robotron-Computer geschrieben in der für diese Generation typischen Schriftart und
Textformatierung. In dieser Liste sind diverse honorige Persönlichkeiten der Rammenauer Szene enthalten,
aber auch Mitglieder der Gesellschaft, der Köberle vorstand.
Der Liste lag ein Begleitschreiben bei, das die Empfängerin zu absolutem Stillschweigen verpflichtete. Bis
dato ist unbekannt, wer Absender dieses Schreibens ist, und inwiefern die darin enthaltenen Angaben tatsächlich relevant sind.
Wußte der Schreiber oder die Autorin mehr?
Wer ist sie oder er?
Was hatte sie/er für ein Motiv, diese Liste zu erstellen?
- Rekonstruktion des Tathergangs mit Ortsbesichtigung
Breiten Raum in der Diskussion nahm eben dieser Punkt ein. Herr Köberle berichtete
nochmals ausführlich, weshalb er an jenem unseligen Tag nach Rammenau gekommen war, wie der Tag selbst verlief bis zu
jenem schicksalsträchtigen Moment und welche Konsequenzen das gehabt hatte. Es ist augenfällig, daß
gerade dieser Hilgert in die Sache verstrickt gewesen sein soll bzw. definitiv ist, wo doch Köberle
an eben jenem Tage um 15.30 Uhr seine Verbindlichkeiten bei der AOK Sachsen hat abtragen wollen.
Die anschließende Besichtigung des Tatorts ist Herrn Köberle nicht leicht gefallen. Wieder und
wieder sah er die Bilder von damals vor sich, wie sich Hilgert auf das Green am Abschlag 7 niederkauerte
und das ach so grüne Gras bewunderte, dann der Schmerz, die beinahe ohnmächtige Angst, eine Herzattacke könnte
ihn ereilt haben, dann der Knall und Hilgerts Worte:
"Peter, da ist soeben geschossen worden..."
Am eifrigsten und kaum zu bremsen war Reporter "Garfield". Nach den Angaben des Opfers wurde
der Weg des Geschosses rekonstruiert und der wahrscheinliche Standort des Schützen ausgemacht. Die gerichtsmedizinischen
Koryphäen hatten vier (!!!!) verschiedene Geschoßflugbahnen ermittelt, wovon eine mit den objektiven
Gegebenheiten identisch ist bzw. sein muß. Die Polizei hatte eine Geschoßbahn untersucht, die in einem
Winkel von ca. 90° zu der wahrscheinlicheren versetzt ist. Kein Wunder, daß da keinerlei Spuren haben entdeckt werden
können...
Sind denn Polizisten tatsächlich so ..., wie ihr Ruf?
Breiten Raum für Unverständnis gaben auch die Ereignisse
- im Zeitraum danach.
Es ist schon schlimm, wenn einem solch unfaßbares Leid geschieht. Aber wenn dann die von mir selbst
erkannten Tatsachen verleugnet und aberkannt werden, und ein Urteil gefällt wird, das im wahrsten Sinne des
Wortes jeglicher Beschreibung ein Hohn ist, dann ist das doch wahrhaft der Gipfel des Unmöglichen!
Köberle wurde noch im Krankenhaus, nachdem er aus seinem 100 Tage währenden Koma erwacht war,
von KOK Pietsch mit Fragen konfrontiert, die er selbst unter normalen Umständen
nur mit Mühe hätte beantworten können. In keinster Weise aber sind seine Beobachtungen in die
Urteilsfindung eingeflossen. Es blieb bei der Aussage der Staatsanwältin Grajcarek:
"Alles, was ich brauche, ist ein Täter und sein Geständnis!"
Ob sie damals schon wußte, was später herauskommen sollte?
Es gibt da so einige Unklarheiten:
- Warum wurde Hilgerts Kleidung herausgegeben, Köberles aber vernichtet?
- Warum wurde die Tatwaffe wenige Monate nach der Verhandlung vernichtet?
Garfield vermutet, daß eine Waffe dieses Kalibers (ein Revolver Kaliber 9mm "Cobra")
eine Rolle bei einem Delikt in Hamburg gespielt haben solle...
- Warum wird der wahre Täter nicht gesucht?
Fragen über Fragen. Keiner weiß die Antwort. Und die Krönung des Ganzen:
Keine der bundesoffiziellen Stellen fühlt sich bemüßigt, Nachforschungen anzustellen,
obwohl sie rein per Gesetz dazu verpflichtet wären.
Graupzig, den 19. September 2004