Der Schieds - "Richter" - Skandal
Der laute Aufschrei der deutschen Fußballgemeinde und der Medien als ihr
Sprachrohr ist berechtigt. Vor den Augen tausender Zuschauer und laufenden
Fernsehkameras manipulierten Spieler und Schiedsrichter gemeinsam die Spielergebnisse.
Eine Schwalbe im Strafraum, und schon folgte der umstrittene Elfmeter
des "Unparteiischen".
An den politischen Betrug, an die politische Korruption und
Bestechlichkeit hat sich der deutsche Michel längst gewöhnt. Aber daß
die Heiligenstatue des "Schieds" - Richters nun so jäh von ihrem
Sockel gestoßen wurde, das empört das Fußballvolk! - und hilft, von den
eigentlichen Problemen und vom politischen Sumpf, z. B. dem "System
Volkswagen", abzulenken. Nicht nur Spieler, sondern auch einige der
Unparteiischen - die Schieds - Richter - ließen sich für klingende
Münze kaufen und verrieten "für ein paar Silberlinge" nicht nur die
Mannschaften, sondern die Seele des Fußballs und die ganze Fußballnation.
Der DFB und allen voran, Innenminister Schily hat
rücksichtslose Aufklärung und harte Strafen angekündigt! Die in
dieses "Skandälchen" verwickelten Spieler und Schiedsrichter
sind doch nur kleine Amateur-Ganoven gegen die weltweit operierenden
Verbrechersyndikate. Für solch "kleines Geld" würde sich
in Deutschland kaum mehr ein Politiker die Hände schmutzig machen!
Wer sich mit dem Thema Korruption, Betrug und Bestechlichkeit im
Staatsdienst, mit der angeblichen Unabhängigkeit der Berufs-Richter
und der tatsächlichen Umsetzung des Rechts im deutschen "Rechtsstaat"
beschäftigt, findet sich bald in einem tiefen, fast (?) bodenlosen Abgrund
wieder. Diese Republik verdient längst nur noch eine Bezeichnung "Bananenrepublik".
Die von den Vätern des Grundgesetzes geplante Dreisäulen-Gewalt wurde von
der Politik nie umgesetzt, frei nach Adenauer:
"Was geht mich mein Geschwätz von
gestern an!"
Der Gewaltanspruch hat sich im Laufe der Jahre immer mehr zugunsten der Staatsmacht
verlagert. Die auf Karriere bedachten Staatsanwälte und Richter haben den
Rechtsstaat, gemeinsam mit machtbesessenen Politikern, längst schon zu einer Oase
der Korruption und des politischen Verbrechens verkommen lassen. Schily's
Ankündigung klingt eher wie ein schlechter Witz, denn höchstwahrscheinlich
sind in diese Betrugsaffäre keine politisch wichtigen Promis verwickelt.
Polizeibeamte und Staatsanwälte sind an die Weisungen ihrer
Vorgesetzten gebunden, letztendlich an die ihres Ministers. Wer die Eiterbeule des
politischen Justizverbrechens aufstechen will, stößt rundum an den
Landesgrenzen des föderalen Rechts auf eine stabile Abwehrmauer. Auf Bundesebene
begegnet er auf Schritt und Tritt einer "völlig ahnungs-"(?) und
verantwortungslosen Inkompetenz. Den konkursreifen Zustand des Rechts beklagen nicht
nur die vielen Justizopfer, sondern auch eine ganze Reihe hochqualifizierter Juristen.
Fußballspiele werden 90 Minuten lang von unzähligen
kritischen Zuschauern verfolgt, jede Fehlentscheidung der Unparteiischen mit gellenden
Pfiffen begleitet. Gerichtsverfahren finden zumeist im kleinen Kreis und ohne kritische
Beobachter statt. Keine gellenden Pfiffe begleiten Fehlurteile (ob aus mangelnder
Rechtskenntnis oder gar aus Vorsatz des "unabhängigen" Richters).
Wie wir alle wissen, beeinflussen solche Fehlurteile das Schicksal eines Justizopfers
viel gravierender, als eine verzockte Fußballwette.
Durch den Fußball sind die "Unparteiischen"
überraschend ins Zwielicht geraten und ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.
Der sich täglich ausweitende Fall beweist, daß die Schieds-Richter,
die für Fairness und die Einhaltung der sportlichen Regeln bezahlt werden, das
in sie gesetzte "blinde" Vertrauen mißbraucht und für
"ein paar Dollar mehr" sehr billig verkauft haben.
Das Vertrauen der Bürger in die Staatsorgane und vor allem in
die Unabhängigkeit der Justiz ist die wichtigste Voraussetzung für das
gesellschaftliche Zusammenleben. Auch die berufsmäßigen Schiedsrichter
des deutschen Staatswesens - Polizeibeamte - Staatsanwälte - Richter - gehören
auf den Prüfstand!
Auch für die Justiz muß eine politisch unabhängige,
länderübergreifende Stelle geschaffen werden, die die Vorwürfe von
Rechtsbeugung und Strafvereitelung überprüfen und die Schuldigen aus dem
"Verkehr" und zur Verantwortung ziehen kann. Unzählige
Staatsdiener, die täglich ihre Aufgaben treu und brav nach Recht und Gesetz
verrichten, werden eine solche unabhängige Institution begrüßen.
Wie sagt Jürgen Roth in seinem neuesten Buch "Ermitteln
verboten" sehr treffend:
"..........während immer mehr
Sicherheitsgesetze den Bürger einschränken, sind Politik, Wirtschaft und
Justiz längst ein Teil der zunehmenden Kriminalitätsspirale......"
Die mit markigen Worten von Schily angekündigte "...rücksichtslose
Aufklärung und harte Bestrafung..." wird sich vermutlich nur auf unbedeutende
Randfiguren und Mitläufer der organisierten Kriminalität beschränken,
um mit "spektakulären Fahndungserfolgen" vom Kernproblem - dem
global organisierten Verbrechen und der Unterwanderung des Staatsapparates - abzulenken.
Weil der Stadt / Stuttgart, den 03. Februar 2005
Peter
Köberle
(Peter Köberle wurde 1996 in Sachsen Opfer eines heimtückischen
Mordanschlags, dessen wirkliche Aufklärung über Täter, Motiv und
Hintergrund, bis heute von der Sächsischen Regierung gemeinsam mit der ihr
untergeordneten Justiz unterdrückt wird. Jürgen Roth läßt
grüßen!)