Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr, der protestieren konnte!
Martin Niemöller (1892-1984)
- U-Boot-Kommandant im 1. Weltkrieg
- begründete in Verarbeitung der Kriegserlebnisse und -schuld evangelischer
Geistlicher 1933 den Pfarrernotbund und gehörte als
Mitglied der bekennenden Kirche zu der winzigen Minderheit in der
Amtskriche, die gegen Nazismus und Krieg agierte.
- 1938-1945 KZ-Häftling,
- nach 1945 Alibi-Repräsentant des Widerstands, hinter dem
man das ganze Ausmaß der Kollaboration der Kirchen und ihrer
Führer mit den Nazis versteckte.
Niemöller setzte sich leider -
beschämdenderweise mit humanitärer Begründung - auch für
Begnadigungsorgien für Nazi-Schreibtischtäter und andere
Massenmörder ein.
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Dieses Wort sei vor allem Mahnung für alle die,
die sich bis dato noch in Sicherheit wiegen und der Meinung sind, die Bundesrepublik
Deutschland sei ein Hort der Rechtsstaatlichkeit und der Gerechtigkeit. Peter
Köberle ist nur ein Beispiel; einer von nach inoffiziellen Angaben 4 Millionen
Menschen in diesem Lande, die sich als "Opfer der Justiz" bezeichnen.
Auch er hat - wie Millionen Menschen in diesem Lande - an die Allmacht und die
Gerechtigkeit der Justiz geglaubt. Sein Glaube war auch noch unerschüttert, als ihn die
Kugel traf und als er nach langer Genesungsphase wieder in das bürgerliche Leben
zurückkehrte. Erst als der Behördenmarathon begann und Köberle
buchstäblich von Pontius zu Pilatus geschickt wurde, begann er, über
die Verhältnisse in Deutschland nachzudenken.
Viele Menschen habe ich getroffen und ihnen vom Schicksal des Herrn Peter
Köberle erzählt. Die Reaktion:"Ja, und? Was geht mich das an?
Selber Schuld!" Und so denkt doch beinahe jeder anständige Mensch, oder
sehe ich das verkehrt? Man ist ja weder Kommunist, noch Jude oder Sozialdemokrat
oder anders: weder kriminell, noch Pleitier oder Sozialhilfeempfänger.
Doch Geschichte wiederholt sich. Der Schritt vom wohlsituierten Bürger
zum letzten beachcomer ist winzig klein. Wenn dann der soziale Abstieg geschafft ist,
kommt keiner da wieder raus, ohne gewaltig Ferdern zu lassen, wenn überhaupt. Deshalb
gilt es, vor dem Schaden klug zu sein!
Studieren Sie diese und die anderen Opferseiten! Denken Sie über alles
nach, auch und gerade über die Worte des Herrn Niemöller!
Denkmal nach!
Graupzig, den 04. März 2005
Siegfried
Wilhelm
Mit herzlichem Dank und besten Empfehlungen an
Jürgen Eger - einem
weiteren von den 4 Millionen Opfern...