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Hans-Joachim Selenz: Schwarzbuch VW


 

Wie Manager, Politiker und Gewerkschafter den Konzern ausplündern

 

Ein Großkonzern ist in den Schlagzeilen. VW, Markenzeichen und Symbol für den Wirtschafts­standort Deutschland, steht unter Druck. Es geht um Untreue, Bestechung, Betrug und sexuelle Ausschweifungen. Alles auf Kosten und zu Lasten einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Jeder Tag bringt neue, brisante Details. Auslöser des VW-Skandals ist ein Betrugsfall in Indien, wo Regierungsgelder in dunklen Kanälen verschwinden. Der Konzern ist gezwungen offiziell zu reagieren und zeigt mehrere Topmanager an. Die wehren sich gegen die Anschuldigungen und belasten ihrerseits den Vorstand. Der Konzern beginnt zu wanken. Der VW-Vorstand leugnet so lange, bis erste Dokumente auftauchen. Die zuständige Staatsanwaltschaft will den Fall aussitzen. Bisher fand nicht einmal eine Hausdurchsuchung bei VW statt. Derweil filzen im Betrugsfall Daimler-Chrysler Stuttgarter Staatsanwälte systematisch Konzernbüros und Privatwohnungen.....

Hans-Joachim Selenz, Ex-Chef der Salzgitter AG und Ex-Vorstand der EDAG, des größten europäischen Engineering-Unternehmens im Automobilbereich, beleuchtet in Zusammenarbeit mit seinem Co-Autor, dem erfahrenen Wirtschaftsjournalisten Detlef Gürtler, das Umfeld der Betrugsvorgänge. Schwarzbuch VW liefert detaillierte Informationen und Dokumente zur schonungslosen Aufdeckung der ungesetzlichen Vorgänge bei Volkswagen.

 

Der Leser erfährt, dass die Vertuschung von Betrugsfällen durch die Justiz in Braunschweig Methode hat. Nicht nur im Fall VW. Betrugsfälle unter Beteiligung von SPD-Genossen werden systematisch unter den Teppich gekehrt. Der Rechtsstaat wird unterminiert, die Öffentlichkeit hintergangen. Doch es kommt noch schlimmer. Die bisher aufgetauchten Fakten sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Staatsanwälte hätten den Skandal längst aufdecken können. Belege über Betrugsabläufe bei VW liegen den Justizbehörden seit Jahren vor. Rechtsabteilung und Revision von VW sind informiert, vertuschen aber dokumentierte Betrugsvorgänge. Mitarbeiter, die die kriminellen Abläufe anzeigen, werden systematisch ausgeschaltet. Vielmehr kungelt die Braunschweiger Justiz aktiv mit den nachweisbar betrügerisch handelnden VW-Abteilungen.

Diese von korrekten Juristen ausdrücklich als „kriminell“ bezeichnete Untätigkeit findet ihre Er­klärung u. a. in der Rolle deutscher Staatsanwälte als Befehlsempfänger der Politik. Diese Wei­sungen aus der Politik abzuschaffen – bei VW sitzt bekanntlich Niedersachsens Ministerpräsi­dent im Aufsichtsrat –, ist Ziel des Autors, wie auch des Deutschen Richterbundes. Auf der Basis von Material, das er zum Teil persönlich von örtlichen Staatsanwälten abholte, belegt der Autor die Abläufe jenseits gesetzlicher Normen. Auf den Top-Etagen von VW konnte praktisch jeder jeden erpressen. Millionenbeträge aus Investitionsprojekten verschwanden in undefinierten Kanälen. Ein Controlling, das diesen Namen verdient, ist unmöglich. Die VW-Finanzen ver­schwimmen im Nebel. Abrechnungen des Vorstands, wie z. B. die Bezahlung eines Privat-Jets, verstoßen nicht nur gegen die eigenen Richtlinien, mit diesem Jet der Firma PJC flog auch Ex-Bundespräsident Johannes Rau zu vergleichbaren Konditionen – auf Kosten der West LB.

 

Das Buch beleuchtet die Gewinner und die Verlierer der kriminellen Abläufe. Der Autor bringt bis dato unbekannte Fakten über die VW-Wirtschaftsprüfer, beschreibt die Vita von Aufsichts-räten und Vorständen und die Hintergründe der starken Rolle der Gewerkschaft bei VW. Die in den 90er Jahren entwickelte Strategie der Volkswagen AG bescherte dem Konzern lediglich ein Ertragsstrohfeuer. Die in den Geschäftsberichten ausgewiesenen Gewinne werden zudem kritisch hinterfragt. Zentrale Geschäftsfelder wurden sträflich vernachlässigt, lebenswichtige Trends verschlafen. Der Konzern verbrannte statt dessen Milliarden in unsinnigen und teuren Luxusprojekten wie Phaeton oder Bugatti. Gewinner der nebulösen Unternehmensentwicklung war und ist stets der allmächtige VW-Pate und Porsche-Enkel Ferdinand Piëch. Leidtragende waren und sind stets die Mitarbeiter, die Zulieferer und die regionalen Standorte.

 

Ziel des Autors ist – wie schon in seinem Buch Wildwest auf der Chefetage – die konsequente Ahndung krimineller Abläufe nach Vorgabe der durchaus vorhandenen einschlägigen deutschen Gesetze endlich auch in großen deutschen Publikumsgesellschaften.

 

Hans-Joachim Selenz

Unter Mitarbeit von Detlef Gürtler

Schwarzbuch VW. Wie Manager, Politiker und Gewerkschafter den Konzern ausplündern

Eichborn 2005, 224 S., broschiert

ISBN 3-8218-5612-2

€ 14,90 (D) / CHF 25,90 / € 15,40 (A)

Erscheinungstermin: 29. September 2005




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